Kaffeehauskultur

Die Kaffeehauskultur steht eng im Zusammenhang mit den Wiener Kaffeehäusern und vornehmlich seiner Blütezeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seit 2011 wurde diese sogar von der UNESCO mit dem Weltkulturerbe ausgezeichnet. Das besondere an dieser Kultur? Hier durften Freigeister Freigeister sein und das den ganzen Tag über auch bei nur einer Tasse Kaffee.
Das Kaffee trinken sollte und soll auch heute wieder Genuss sein. Hier setzten die Wiener Kaffeehäuser und jene, die weltweit in ihrer Tradition auch heute wieder erstrahlen, einen Trend gegen den Kapitalismus und für Kultur, Bildung und freien Gedankenaustausch. Die Kaffeehäuser waren mehr als nur ein Ort zum Kaffee trinken. Sie waren Orte der Begegnung und des Zusammenkommens.

Wem dies zu verdanken ist? Irgendwie den Türken. Denn diese haben angeblich bei ihrer zweiten Belagerung Wiens, gegen Ende des 17. Jahrhunderts einen Sack des schwarzen Goldes verloren. Wäre nicht Georg Franz Kolschitzky gewesen, Dolmetscher und Offizier seiner österreichischen Majestät, wären die Bohnen wohl als Kamelfutter geendet. Statt dessen hat Kolschitzky das erste Kaffeehaus in der Hauptstadt gegründet. Andere Quellen besagen, dem Armenier Johannes Theodat sei es zu verdanken, dass die schwarze verführerische Brühe auch Einhalt in Europa und Wien finden konnte.
Auf wen auch immer das erste Wiener Kaffeehaus zurückzuführen ist, die Wiener haben sich in das schwarze, duftende Getränk verliebt. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist die Anzahl auf 150 Häuser gestiegen. Die Blütezeit erlebte die Wiener Kaffeehauskultur schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts. … und hier hat sie sich auch zu dem entwickelt, für das wir sie heute lieben und schätzen. Kultureller Austausch bei einer Tasse Kaffee. Gemütliches Lesen und Studieren einer der zahlreichen durch und mit den Wiener Kaffeehäusern entstandene literarischen Werke von Altenberg, Torberg, Schiele, Triest oder Klimt genießen. Ein Hoch auf Kultur und Kaffee. Ein Hoch auf die Institution Wiener Kaffeehaus.